Montag, 26. März 2012

Servlet auf Glassfish deployen

Das gleiche Servlet wie im JDeveloper/WebLogic-Beispiel soll aus Netbeans nun in den Glassfish Server deployed werden. Die Software und eine Installationsanleitung für beide Produkte findet sich z.B. unter http://netbeans.org/community/releases/71/.

Als erstes wird ein neues Projekt angelegt via File|New Project...

Benötigt wird eine 'Web Application' unter 'Java Web'

Die Anwendung bekommt einen Namen, z.B. SimpleCluster

Defaults belassen und 'Next'

Weitere Frameworks werden nicht benötigt, 'Finish'

NetBeans öffnet das Projekt und die index.jsp im Quellcode. Diese wird nicht benötigt und kann geschlossen werden.
Testweise kann das Projekt gestartet werden.


Ähnlich der JDeveloper/WebLogic-Kombination startet NetBeans im Hintergrund einen Glassfish Server und deployed die Anwendung.
Wenn alles funktioniert hat, meldet sich die index.jsp mit 'Hello World!'

Um das Servlet aus dem WebLogic-Beispiel zu übernehmen wird jetzt das Source-Verzeichnis (z.B. d:\project\SimpleCluster\simple\src\simple) in das entsprechende Verzeichnis des NetBeans-Projekts kopiert (hier: d:\project\NetBeansProjects\SimpleCluster\src\java).

NetBeans überwacht die Verzeichnisse, dadurch taucht das Servlet nach Sekunden auch im Projekt auf.

Dem Servlet sollte noch ein URL-Pattern übergeben werden. Das ginge per Deployment Descriptor, eleganter ist aber die Variante per Annotation. Dazu wird über der Klassendefinition folgendes eingefügt:

@WebServlet(name = "Simple", urlPatterns = {"/Simple"})

Das führt allerdings zunächst zu einer Fehlermeldung, zu erkennen an dem Symbol am linken Rand.

Über die angebotene 'Alt-Enter' Kombination erscheint der Vorschlag, die Import-Klausel für die Annotation zu erzeugen. Dieses wird akzeptiert und das Fehlersymbol verschwindet.

Per Rechtsklick auf den Projektnamen und Auswahl von 'Properties' gelangt man in den entsprechenden Dialog. Hier kann unter 'Run' noch die 'Relative URL' auf das Servlet gesetzt werden, in diesem Falle auf 'Simple'.

Per erneutem Klick auf den 'Run'-Button erscheint dann der Browser mit der Ausgabe des Servlets.

Somit wurde das selbe Servlet, welches im WebLogic-Cluster läuft, zunächst auch auf einer einzelnen Instanz im Glassfish ausgeführt.

Freitag, 23. März 2012

WebLogic und OHS: Loadbalancing konfigurieren

Das Loadbalancing für den WebLogic Server wird im Oracle HTTP Server über das Modul mod_wl_ohs durchgeführt. Dieses wird über die Konfigurationsdatei mod_wl_ohs.conf im jeweiligen Instanzverzeichnis konfiguriert. In diesem Beispiel ist es die d:\Oracle\Middleware.11116\Oracle_WT11116\instances\instance1\config\OHS\ohs11116\mod_wl_ohs.conf
 Nach der Installation befindet sich dort bereits eine leere mod_wl_ohs.conf, in der die benötigten Einträge ergänzt werden können. Im Bereich für das weblogic_module (zwischen <IfModule ...> und </IfModule>) werden hierzu zwei Zeilen ergänzt, so daß der gesamte Bereich wie folgt aussieht:

<IfModule weblogic_module>
#      WebLogicHost <WEBLOGIC_HOST>
#      WebLogicPort <WEBLOGIC_PORT>
#      Debug ON
#      WLLogFile /tmp/weblogic.log
#      MatchExpression *.jsp
    WebLogicCluster    localhost:7003,localhost:7004
    MatchExpression /*
</IfModule>

Dier erste Zeile mit 'WebLogicCluster' gibt an, auf welche Adressen und Ports weitergeleitet werden soll. In diesem Fall die beiden Managed Server auf dem lokalen Rechner auf den Ports 7003 und 7004.
Die zweite Zeile 'MatchExpression' gibt an, welche Anfragen weitergeleitet werden sollen. In diesem einfachen Beispiel wird einfach alle ('/*') weitergeleitet.

Jetzt muss der OHS einmal neu gestartet werden, damit die geänderte Konfiguration eingelesen wird.

Der Neustart erfolgt über opmnctl stopall und anschliessendem opmnctl startall.

Jetzt kann das Loadbalancing mit dem in der vorherigen Übung installierten Servlet getestet werden. Hierzu wird das Servlet nicht mehr über die Ports des jeweiligen Managed Server, sondern über den Port (7777), also


Das Ergebnis sieht dann auch erst einmal - wenig verwunderlich - genau so aus wie beim Aufruf der ungeclusterten Variante.
In einem der beiden Kommandozeilen-Fenster der Managed Server sind dann auch die Aufrufe zu sehen. Dies ist die Instanz, welche die aktuelle Session bedient. Um einen Ausfall zu simulieren, wird das Fenster einfach einmal geschlossen.
Drückt man jetzt den Reload-Button im Browser, fällt auf dass es dieses Mal einen kleinen Moment dauert, bis der Server antwortet. Hier findet jetzt der Failover statt. Nach einer kurzen Schrecksekunde kommt dann aber die Antwort und der Zähler liefert den nächsten Wert.
Im Kommandozeilen-Fenster der verbleibenden Instanz kann man dann auch sehen, wie die neuen Aufrufe bedient werden. Auch wird eine kurze Warnung ausgegeben, daß ein Failover erfolgte.

Damit ist das Clustering-Beispiel für den Weblogic Server abgeschlossen.

Freitag, 16. März 2012

Weblogic Cluster: OHS 11.1.1.6 installieren

Um ein Loadbalancing zwischen den beiden Managed Servern im Weblogic Cluster aufzusetzen kann der Oracle HTTP Server (OHS), eine von Oracle supportete Version des Apache, genutzt werden. Dieser ist standardmässig nicht im Lieferumfang des WebLogic Servers enthalten und muss nachinstalliert werden. Gestartet wird der Installer über setup.exe bzw. setup.sh von Disk1 des Installationspacketes.
Weiter ...
Für die Entwicklungsumgebung können die Softwareupdates übersprungen werden.
Installieren und konfigurieren
Systemvoraussetzungen überprüfen
Als Installationsverzeichnis das bestehende WLS 11.1.1.6 Home auswählen
 Die Sicherheitsupdates können abgeschaltet werden
Der Web Cache wird für dieses Beispiel nicht benötigt
Der Management Server der Domain wird hier konfiguriert
Die Instanz bekommt hier einen eindeutigen Namen
Automatische Port-Konfiguration ist OK.
Zusammenfassung und 'Installieren' klicken.
Weiter ...
und Fertig stellen.
Das Ergebnis kann mit dem opmn überprüft werden. Hierzu muss das opmnctl aus der gerade angelegten Instanz benutzt werden. Also in diesem Fall d:\Oracle\Middleware.11116\Oracle_WT11116\instances\instance1\bin\opmnctl status

Damit läuft der Oracle HTTP Server. Im nächsten Schritt muss nur noch das Loadbalancing konfiguriert werden.

Mittwoch, 14. März 2012

Servlet aus JDeveloper in Weblogic Cluster deployen

In den vorigen HowTo's wurde das Servlet erstellt und der Cluster aufgesetzt. Zum Deployment wird das Projekt mit dem Servlet wieder im JDeveloper geöffnet.
Die Konfiguration der Session Replication erfolgt im proprietären Deployment Descriptor des jeweiligen Application Servers. Für den Weblogic Server erfolgt dies in der weblogic.xml.
Diese wird erstellt per Rechtsklick auf das Projekt und Auswahl von 'New...'
Auswahl von General|Deployment Descriptors|WebLogic Deployment Descriptor ...
weblogic.xml auswählen ...
die neuste angebotene Version nehmen ...
der dritte Schritt wird automatisch übersprungen, in der Zusammenfassung 'Finish' auswählen. Die neue weblogic.xml öffnet sich automatisch.
Im Editor für die weblogic.xml unter 'Session' den Abschnitt 'Persisten Store' öffnen und als 'Store Type' REPLICATED_IF_CLUSTERED auswählen um die Session Replication zu aktivieren.
Das Ergebnis kann überprüft werden, wenn man unten im Editor für die weblogic.xml per Tab-Reiter von 'Overview' auf 'Source' umstellt. Die weblogic.xml kann danach gespeichert und geschlossen werden.

Das Servlet ist damit fertig konfiguriert, im nächsten Schritt wird das eigentliche Deployment durchgeführt.
Hierzu wieder per Rechtsklick auf das Projekt das Popup-Menü öffnen und dieses Mal 'Deploy' auswählen. Weil noch kein Deployment Profile vorhanden ist, kann dort nur die Option 'New Deployment Profile...' ausgewählt werden.
Als 'Profile Type' wird hier 'WAR File' gewählt und ein Name kann vergeben werden, z.B. clusterapp und mit OK schliessen.
Hier sollte die Context Root auf etwas handlicheres gesetzt werden, wie hier z.B. clusterapp. Dann mit OK beenden.
Bei erneuter Auswahl von 'Deploy' lässt sich jetzt das soeben eingerichtete Profil auswählen.
Die Anwendung soll auf einen Application Server deployed werden.
Allerdings sollte noch keiner eingerichtet sein. Diesen bekommt man per Klick auf das grüne Plus-Zeichen (Add an Application Server)
Die Verbindung bekommt einen Namen (hier: WLcluster) und als Connection Type wird die höchste angebotene WebLogic Version ausgewählt (bei JDeveloper 11.1.2.1.0 ist es WebLogic 10.3).
Benutzername und Password werden benötigt.
Hier muss vor allem die Domain geändert werden, der Rest kann bei einer Standardinstallation so bleiben.
Sicherheitshalber sollte die Verbindung getestet werden.
Und 'Finish'.
Danach wird der Server als mögliches Ziel angeboten und kann hier ausgewählt werden.
Der JDeveloper erkennt den Cluster. Bei der Auswahl der Ziele sollte auf 'Deploy to selected instances in the Domain' umgestellt werden und in der Auswahlbox nur der Cluster gewählt werden.
Zusammenfassung und 'Finish'
Wenn unten im Log 'Deployment finished' erscheint, hat alles geklappt (ggf. auf den Deployment-Tab umschalten).
Zum testen kann man mit zwei verschiedenen Browsern die URL auf den beiden Ports für die beiden Managed Server im Cluster aufrufen, z.B. http://localhost:7004/clusterapp/cluster.
In beiden Browser-Fenstern kann man jetzt in jeweils eigenen Sessions die Zähler erhöhen.
In den beiden Fenstern der Managed Server lassen sich die Aufrufe nachverfolgen.

Damit ist die Anwendung im Cluster verteilt, im nächsten Schritt geht es darum, hierfür den Loadbalancer aufzusetzen.